Lehrreicher 5. Lehrmeister-Event an der Kreisschule Mittelgösgen

von Ph. Müller

Ich bin im 23. Lehrjahr… man lernt nie aus!

Diese Aussage von Berufsbildner Ramon Helfenstein von der Firma Alpiq, geäussert am Lehrmeisterevent, trifft den berühmten Nagel auf den Kopf. Sprechen wir doch heute in der Berufsorientierung jeweils von der 1. Berufswahl, welche ansteht. Doch nach diesem ersten – in der Optik der Jugendlichen doch einschneidenden Schritt – beginnt das Abenteuer Berufsleben mit lebenslangem Lernen erst so richtig.

In insgesamt elf Workshops erhielten die Jugendlichen der 2. Sekundarstufe B und E die Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu erhalten. Wie sieht denn nun eigentlich die Erwartungshaltung an künftige Lernende von Seiten potenzieller Lehrbetriebe aus? Die Aussagen der Anwesenden zeigten sehr schnell, dass hier Profis am Werk sind, welche für ihre Tätigkeit brennen und denen es ein grosses Anliegen ist, an qualifizierten Nachwuchs zu kommen.

Klar verständliche Aussagen…

Es wurde auch Klartext gesprochen und mit Klischees aufgeräumt. So zeigte beispielsweise Gaby Heer-Zappa, Betriebsleiterin der Spitex Trimbach auf, dass Pflege aus verschiedenen Facetten besteht. Medizinalpflege, sprich das Verabreichen von Spritzen, Blutnehmen, Blutdruck messen etc. ist nur ein Bestandteil, wichtig sind aber auch die Grundpflege und die Hauswirtschaft. «Wir unterstützen Menschen im Alltag bei Tätigkeiten, welche sie nicht mehr allein bewerkstelligen können, nehmen ihnen aber nur das ab, was nicht mehr selbst geht.»

Bild links: «Wir brauchen Teamplayer!», Ralph Belke, (Belke Gartenbau Lostorf)
BIld rechts: «Unser Beruf hat verschiedene Facetten!», Gaby Heer-Zappa (Spitex Trimbach)

«Bei uns werden die Lernenden ab dem ersten Tag bei richtigen Projekten eingesetzt. Unser Ziel ist es die wirtschaftliche Produktion in der Schweiz zu halten. Die von uns konstruierten Maschinen helfen bei der Effizienzsteigerung und dazu brauchen wir junge Leute wie euch, die technische Berufe erlernen!», appellierte Patrik Baumann, CEO der Firma Zaugg Maschinenbau in Schönenwerd.

Bild links: Technik, die begeistert! Wynona Göring(CKW Elektroinstallationen) lässt bei den Jugendlichen ein Licht aufgehen…
Bild rechts: Pierre Ribi von der Suissetec in Lostorf zeigt auf wie vielseitig die Berufe im Bereich Haustechnik sind.

…und deutliche Ansagen

Um in solch tolle Berufe einsteigen zu können, braucht es einen Türöffner und dazu dient ein gelungenes Bewerbungsdossier. Dafür braucht es aber eine sorgfältige und seriöse Vorbereitung. Hierbei wurde auch die Wichtigkeit eines Motivationsschreibens herausgestrichen, indem man klar darlegt, weshalb man genau diesen Beruf erlernen möchte und warum gerade in diesem Betrieb. Dazu auch der klare Auftrag von Alejandra Alfonso Luis von der Firma Vogt AG in Lostorf: «Ihr müsst dieses Bewerbungsschreiben selbstständig verfassen, damit ihr hinter dem stehen könnt, was drinsteht.» Und Nicole Lanz, Lerncoach vom Malerbetrieb Hans Gassler AG, doppelte gleich nach: «Ihr müsst euch auch verkaufen können. Ein negativer Zeugniseintrag im Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten kann vorkommen, aber ich will dafür eine gute Begründung erhalten. Was aber gar nicht geht, sind unentschuldigte Absenzen!»
Auch bei digitalen Bewerbungen sollte man zwingend darauf achten, dass sie vollständig und auf den Betrieb angepasst ist. Wer sich als Logistiker bei der Garage Marti bewirbt, hat verloren. Ebenfalls wirft die private Mailadresse «gangstaboy@gmail.com» nicht das beste Licht auf den Absender, wie Fabienne Kuhn bemerkte.

Schlussendlich gilt ein riesengrosses Dankeschön an alle anwesenden Lehrbetriebe für ihre Flexibilität und ihr grosses Engagement zum Wohle des Nachwuchses. Neben den bereits erwähnten, waren dies noch: Isabelle Salzmann, von der Schule für Mode und Gestaltung, Markus Coray von der gleichnamigen Schreinerei, Wynona Göring von der Firma CKW und Pierre Ribi von der Suissetec, welcher eine ganze Palette von Berufen rund um die Gebäudetechnik vorstellte. Nicht zu vergessen die zahlreichen Lernenden, welche aus eigener Erfahrung berichten konnten.

Wir wissen, was wir an unseren regionalen Lehrbetrieben haben, und sind dankbar für den gelungenen Austausch!

Bild links: «Macht euch für eure Bewerbungsunterlagen eigene Gedanken.», Alejandra Alfonso Luis von der Vogt AG in Lostorf
Bild rechts: «Schnupperlehren sind nicht selbstverständlich, sie bedeuten Aufwand für den Betrieb!», René Lindemann und Nicole Lanz, Hans Gassler AG

Bild links: «Der Schreiner, Ihr Macher…», Markus Coray von der gleichnamigen Schreinerei in Däniken
Bild rechts: «Unser Beruf bietet kreative Weiterbildungsmöglichkeiten», Isabelle Salzmann (Schule für Mode und Gestaltung Olten)

Bild links: Lehrlinge in Aktion! Zaugg Maschinenbau AG in Schönenwerd
Bild rechts: «Copy paste – bei Bewerbungen – keine gute Idee.», Fabienne Kuhn, Garage Marti AG (Niedergösgen)

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