Hackbrett und LV Gösgen - es gibt Parallelen

von Ph. Müller

Weiterbildung des Lehrerinnen- und Lehrervereins Gösgen

Hackbrett und Lehrerinnen- und Lehrerverein Gösgen - es gibt Parallelen

Nach einjährigem Unterbruch – wegen den zahlreichen Weiterbildungsveranstaltungen zum Lehrplan 21 – konnte in diesem Jahr wiederum der traditionelle Weiterbildungsausflug des Lehrerinnen- und Lehrervereins Gösgen stattfinden. Das OK der Kreisschule Mittelgösgen entführte die rund 60 teilnehmenden aktiven und pensionierten Lehrpersonen nach Appenzell, wo es vieles zum Entdecken gab.

Naturjodel, Dorfführung und Wursten zum Einstieg

Während sich eine Gruppe am Morgen im Naturjodel, dem traditionellen „Rugguserli-Singen“ widmete, gingen andere auf eine spannende Führung durch Appenzell und die kulinarisch Interessierten suchten nach dem Geheimnis der „Appenzeller Siedwurst“. Beim gemeinsamen Mittagessen im Romantikhotel Säntis kam es dann zu einem regen Austausch des Erlebten. Gerne wurde über die schaurig schönen Stimmungen und die Gänsehautmomente beim Singen gesprochen, über die spannende Geschichte des Innnerrhoder Hauptortes oder aber auch, wie ein Metzger den guten Biss einer Wurst bestimmen kann. Die ausgelassene Stimmung wurde durch ein wunderbares Essen mit Appenzeller Spezialitäten zusätzlich begünstigt.

Bild: Metzgerei Fässer mit vielen Lernenden - Kleiderhaken im Appenzell

Die wechselhafte Geschichte des Hackbrettes - Parallelen zum LVG

Während sich ein Teil der Gesellschaft am Nachmittag auf einen weiteren Rundgang durch das Dorf begab, besuchte die Mehrheit die Hackbrettfabrik von Johannes Fuchs in Meistersrüte. Rund eineinhalb Stunden lang galt es einzutauchen in eine ganz spezielle Klangwelt. „Kleinfuchsli“, so der Dorfname dieser Familie, weihte die Teilnehmenden in die Geheimnisse des Hackbrettbaus und des Hackbrettspiels ein. Schnell wurde klar, dass es sich beim Referenten um eine absolute Kapazität handelt. So ist Johannes Fuchs einer der zwei Vizepräsidenten der „Cimbalom World Association (CWA)“, des internationalen Hackbrettverbandes. Dieses Instrument oder ähnliche wird nämlich auf der ganzen Welt gespielt und wurde wohl von Persien via Osteuropa in die Schweiz importiert. Auf diesem Weg musste das Hackbrett manchen Rückschlag hinnehmen, wurde es doch im 16. Jahrhundert gar verboten, da es für unsittliches Aufspielen zum Tanz verantwortlich gemacht wurde. Nur in Bergregionen konnte es sich halten und erlebt nach schwierigen Jahren wieder einen Aufschwung.

Bild: Johannes Fuchs beim Hackbrettspiel

So lässt sich hier wohl auch eine Parallele zum Lehrerinnen- und Lehrerverein Gösgen finden. Noch gibt es den Verein, doch der aktuelle Vorstand zieht sich nach langen Jahren allmählich zurück und wartet ebenfalls auf Nachwuchs. Lässt sich hier keine Lösung finden, kann dies das Ende der über hundertjährigen Geschichte des Vereins bedeuten. Auch hier würde ein Stück Kultur verloren gehen, denn nach wie vor bieten diese Weiterbildungsausflüge „Networking“ über Gemeinde- und Stufengrenzen hinaus, und die besuchten Angebote bedeuten auch immer wieder wertvolle Impulse für Schulreisen und Klassenlager. Die Zeit wird zeigen, ob der nächste Weiterbildungsanlass im Jahr 2019, organisiert durch die Kolleginnen und Kollegen von Wisen, Hauenstein und dem Mühlemattschulhaus in Trimbach, der letzte sein wird.              

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