Einen grossen Schritt vorwärts gemacht ...

von Ph. Müller

Schnupperlehrwoche 2. Kurs Sekundarstufen B und E

Über 100 Jugendliche der 2. Oberstufe der Kreisschule Mittelgösgen erhielten am Mittwoch, 8. November 2017 wichtige Informationen aus erster Hand. In insgesamt 11 Workshops standen ihnen erfahrene Lehrmeister Red und Antwort und gaben viel aus ihrer persönlichen Erfahrungsschatzkiste preis. Auch die mitgekommenen Lernenden trugen zu einem abgerundeten Erlebnis bei.
Im Folgenden werden einige Eindrücke aus der Klasse E2b geschildert.

Fakten und Fazit
„Während dieser Woche habe ich 219 Kilometer unter die Räder genommen, habe 33 Besuche absolviert, dabei 4 spannende Betriebsführungen erhalten, 9 ehemalige Kreisschülerinnen und Kreisschüler im Einsatz gesehen und 9 Kaffees in den Lehrbetrieben getrunken...“, so ein Fazit von Seiten des Klassenlehrers Philipp Müller. Daneben gab es unzählige tolle Kontakte und neue Entdeckungen. So war der Beruf des Recyclisten in der Firma Metallia in Olten etwas ganz Neues. Aber auch der Einblick in andere Schulstufen erwies sich als sehr interessant. So kann man sich als Oberstufenlehrer zuweilen nicht mehr vorstellen, was es alles braucht, bis eine Kindergartenklasse für eine Turnstunde bereit steht. Das geht auf der Sekundarstufe I doch etwas reibungsloser.

Tipps aus den Betrieben
Schön waren auch die zahlreichen Gespräche in den Lehrbetrieben. So durfte mehr als einmal gehört werden, dass sich die Jugendlichen prima engagieren und einbringen. Wichtig waren auch die kleinen, aber doch so wichtigen Tipps aus berufenem Mund. So wurde beispielsweise angetönt, dass man sich schon sehr über einen Dankesbrief nach der Schnupperlehre freut und dieser ein sehr gutes Licht auf den Bewerber wirft, währenddessen im Personalienblatt die Hobbies „Gamen & Youtube“ eher negativ registriert werden. Wer hätte das gedacht ... aber solche Aussagen von ausserhalb der Schule haben mehr Gewicht.

Austausch im Kugellager
Am Montag, 27. November, dem ersten Schultag nach der Schnupperlehre, wurden im Schulzimmer die ersten Auswertungsschritte zu dieser speziellen Woche angegangen. In einem sogenannten „Kugellager“ berichteten sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig von ihren Erfahrungen. „Welches war der schönste, der schwierigste Moment? Welches war die schönste Begegnung? Welches sind deine nächsten Schritte?“.
Die Erfahrungen wurden danach im Plenum zusammengefasst. Hier einige Beispiele:

  • „In der KITA kamen bereits am zweiten Morgen Kinder auf mich zu und baten mich, ihnen ein Bilderbuch zu erzählen.“
  • „In der Klinik durfte ich einen älteren Patienten zum Röntgen bringen und ihn motivieren, dass er sich diesem Untersuch stellt.“
  • „Ich durfte mithelfen Teig für 800 Grittibänzen vorzubereiten.“
    „In die Tierarztpraxis kam eine Frau mit einem kranken Hund, sie hatte aber leider nicht das Geld, um ihn behandeln zu lassen.
  • „Es war toll, dass ich mit dem grössten Traktor in der Werkstatt rumfahren durfte.“

Diese Liste liesse sich noch beliebig fortführen, und eins wurde schnell klar: Die Jugendlichen sind nicht mehr ganz dieselben, wie vor der Schnupperlehre. Diese Eindrücke haben sie geprägt und einen Schritt in ihrer Berufswahl vorwärts gebracht. Somit war der Tenor einhellig: „Ja, es loht sich, eine solche Woche durchzuführen!“

Eine Weihnachtsgeschichte zum Schluss
Unter der Rubrik: „Was ich sonst noch sagen möchte.“ berichtete eine Schülerin von einem berührenden Erlebnis.

Eine Frau, welche kürzlich ihren Ehemann verloren hatte, kam in die Drogerie und liess sich ein Geschenk für sich einpacken, so dass sie am 24. Dezember – das erste Mal alleine – auch etwas unter den Christbaum legen kann. Das Team der Drogerie legte spontan noch ein Geschenk dazu, und dort kennt die Frau den Inhalt noch nicht.

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