Nähe trotz Distanz - 5. Lehrmeisterevent unter erschwerten Bedingungen

von Ph. Müller

Eine schöne Tradition konnte auch in schwierigen Zeiten zu Gunsten unserer Jugendlichen durchgeführt werden – der Lehrmeisterevent. Diese Veranstaltung, bei welcher die künftigen Berufsleute aus erster Hand aus beflissenen Mündern erfahren, worauf es ankommt um sich perfekt in Lehrbetrieben zu präsentieren und die Lehrstellensuche erfolgreich abzuschliessen. Wieder einmal durften wir feststellen «unsere Lehrmeister» sind die besten!

In Zeiten steigender Infektionszahlen ist es nicht einfach, einen solchen Anlass zu organisieren. Um so glücklicher schätzen wir uns, dass wir auf einen solchen Rückhalt von Seiten der Betriebe, der Berufsbildung zählen dürfen. Unser Aufruf zur Teilnahme traf auf offene Ohren. Man darf also festhalten, viele Lehrbetriebe in der Umgebung sind der Kreisschule verbunden, sie sind uns nahe.

Grosszügige Infrastruktur als Glücksfall
 
Bis auf das Gesundheitswesen – hier musste aufgrund der aktuellen Lage kurzfristig abgesagt werden – konnten sämtliche Workshops mit ausreichend Distanz durchgeführt werden und die Referentinnen und Referenten haben sich auf diesen Umstand hervorragend eingestellt.
 
Bild: Die Distanz wurde eingehalten, doch den Beruf des Schreiners konnte Markus Coray trotzdem näherbringen.

Knackige Aussagen mit Nachhaltigkeit

Die Aussagen waren auch bei dieser Aufgabe wiederum sehr vielfältig und bleiben so bestimmt in den Köpfen der Jugendlichen für ihren weiteren Werdegang besser haften, als wenn sie dies von Seiten der Eltern oder der Lehrpersonen hören. Hier ein kleines Potpourri von wichtigen Informationen:

Gastro Suisse, Nora Fassino (siehe Foto)

«Wir arbeiten in einer vielfältigen Branche – vom einfachen Gasthaus bis zur Sternenküche – vom Saisonhotel bis zum Wellnesstempel – somit braucht es auch vielseitige Lernende. Also ist die Auswahl des für dich richtigen Lehrbetriebs eminent wichtig. Streiche in deiner Bewerbung deine Vielseitigkeit heraus.»

Schreiner Coray, Markus Coray

Frage einer Schülerin: «Weshalb ist im Schreinerberuf die Sprache wichtig?» Antwort Lehrmeister: «Du musst Kunden beraten können um zu verkaufen. Aussagen wie: ‘Hey Alter, was für einen Tisch willst du kaufen’, gehen nicht.»

login, Detailhandel, Elena Sanginés

«Bewerbungsschreiben werden bei uns online eingereicht. Sie müssen individuell sein und aus der Masse herausstechen. Passt dies, kommt es zu einem Vorstellungsgespräch, dort ist das Ziel herauszufinden, ob der der Betrieb und der Lernende zusammenpassen.»

Garage Marti, Rhea Suter

«Ich war auch in der Kreisi und habe meinen Traumberuf erst über den Umweg Detailhandel gefunden. Es lohnt sich, viel zu schnuppern und offen für alles zu sein. Nicht immer führt der erste Gedanke zum richtigen Beruf. Ich bin froh in einem Betrieb zu arbeiten, wo ich unterstützt werde, wo man an mich glaubt.» Bild: Als ehemalige Kreisschülerin, weiss Rhea Suter, wovon sie spricht.

Vogt AG, Manuela Roos

Das Vorstellungsgespräch wurde im Workshop der Firma Vogt auch klar thematisiert: Bei uns zählen: Auftreten (der 1. Eindruck zählt), Körperhaltung, Kleidung, du musst aufgeschlossen und kommunikativ sein (nicht schüchtern), Vorbereitung mit Fragen (aber keine unpassenden), die Referenz der Schule, der Einsatz in der Schnupperlehre und natürlich … das Bauchgefühl.

Zaugg Maschinenbau, Matthias Zbinden

«Zu uns kommen Kunden mit einem Problem, mit einem Anspruch. Unsere Aufgabe ist es, eine Maschine zu konstruieren, welche hier eine Lösung bringt.»

MicroContact, Thomas Stöckli

«Applikationsentwickler sind wie Architekten. Sie bauen Software, dabei braucht es auch einen fundierten Unterbau, so kann die Applikation gemäss dem Kundenwunsch erweitert werden und bleibt stabil. Für uns ist der Check S2-Test wichtig, da zeigt ihr, welchen Unterbau ihr für die Ausbildung mitbringt.» Bild

Gassler AG, Maler, René Lindemann

«Weiterbildung ist heute das A und O. Nach meiner Lehre als Maler habe ich vier Jahre auf meinem Beruf gearbeitet, mich danach zum Baustellenleiter weitergebildet und bin jetzt mittlerweile Malermeister. So arbeite ich heute im Büro, das hätte ich mir früher nicht vorstellen können.»

Daneben wurden noch die Elektroberufe durch Adrian Fürst vorgestellt. Dank dem mitgebrachten Energiedrink, wussten alle Jugendlichen, dass man hier unter Strom stehen muss und es einen wachen Geist für dieses Berufsfeld braucht.

Es bleibt uns, an dieser Stelle den teilnehmenden Betrieben und Berufsleuten herzlich zu danken. Wir schätzen diese Partnerschaft – auch in schwierigen Zeiten – sehr. Trotz Corona muss das Leben weitergehen und Ziel muss es sein, Begegnungen unter Einhaltung der gebotenen Regeln zu ermöglichen. Berufsnachwuchs braucht es auch in Zukunft, das haben die Referentinnen und Referenten mit ihrem Engagement klar untermauert. So bleiben wir also beim Grundsatz: NÄHE TROTZ DISTANZ.

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