Speed-Dating an der Kreisschule Mittelgösgen am Lehrmeister-Event

von K. Kissling

20 Lehrmeister und Lehrmeisterinnen und insgesamt über 100 Schüler und Schülerinnen trafen sich an der Kreisschule Mittelgösgen zum neu konzipierten Lehrmeisterevent. Im Speed-Dating-Modus fanden zwischen Schüler und Ausbilder Einzelgespräche von wenigen Minuten statt, die es beiden Seiten gestattete, kurz und knapp die wichtigsten Informationen zu Beruf, Ausbildung und Berufsvorstellungen auszutauschen. Die Kürze der Gespräche ermöglichte es den Schülern und Schülerinnen, in knapper Zeit konkrete Informationen zu mehreren Berufen aus erster Hand zu erhalten. Auf der anderen Seite hatten die Ausbilderinnen und Ausbilder die Chance, viele potenzielle Lernende anzusprechen und ihnen ihren Beruf näherzubringen.

Etwas scheu, aber gut vorbereitet, erschienen die Schüler und Schülerinnen der 2. Kurse am Morgen zu den ca. 20 Lehrmeistern und Ausbilderinnen in der neu umgebauten und dafür bestens geeigneten Aula der KSMG. Einzeln, selten zu zweit, setzten sie sich zu den Berufsleuten und stellten ihre Fragen, zuerst manchmal etwas zögerlich und dann – ermuntert durch ihr Gegenüber – schnell mutiger und entspannter. Die jahrelange Praxis der Ausbilder trat unverkennbar zutage: Professionell und zugleich einfühlsam gingen sie auf die Fragen ein und informierten unkompliziert, aber klar über das Berufsleben in ihren Betrieben, über die Anforderungen in der Lehre, über die Struktur der Ausbildung und die Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie liessen sich die Notenübersicht und die vorbereiteten Motivationsschreiben zeigen und berieten die Schüler zu den weiteren möglichen Schritten in ihrem Berufswahlprozess. Und natürlich ermunterten sie sie zu Schnupperlehren oder konkreten Anfragen dazu. Die Schüler und Schülerinnen gewannen Mut und man spürte die wachsende Bereitschaft, sich mit (noch) fremden Berufen auseinanderzusetzen. Der direkte Kontakt mit der nicht mehr ganz so fernen Berufswelt in Form von wohlgesinnten und freundlichen Ausbildungsverantwortlichen tat ihnen sichtlich gut.

Nach der Pause hatten alle 3.-KürslerInnen, die noch keine Lehrstelle haben, die Gelegenheit, ausführlichere Gespräche mit den Berufsbildern zu führen. Auch hier ging es darum, teilweise Vorurteile abzubauen und Interesse für noch nicht ganz so bekannte Berufe zu wecken. Aber die meisten Gespräche drehten sich um konkrete Bewerbungen, um Prüfung der schulischen Anforderungen und das Unterstreichen der basalen Fähigkeiten wie zum Beispiel Höflichkeit, Ordnung oder Konzentrationsfähigkeit, die unabhängig vom Beruf in allen Betrieben eingefordert und vorausgesetzt werden. Viele Schüler staunten, dass für einige Ausbilder nicht einmal die Noten so relevant waren, sondern vielmehr das Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten im Vordergrund stand. Für einige Berufe ist ein gewisser Notenschnitt unabdingbar und die Lehrmeister ermunterten die Schüler, „Gas zu geben“ und für ihr Ziel zu kämpfen.

Lehrmeisterinnen und Ausbilder, die Lehrpersonen und vor allem die Schüler und Schülerinnen befanden den Anlass für gelungen und für gewinnbringend. Auch die organisierende Fachschaft Berufsorientierung zieht eine positive Bilanz. Wenn nun noch der eine oder andere Lehrvertrag mit einem oder einer 3. KürslerIn herausschaut, kann der Anlass wohl definitiv als Erfolg verbucht werden.

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